Dienstag, 30. Juli 2013

Ein Brief an die Delegierten



Zum Ökumenischen Rat der Kirchen gehören  349 Mitgliedskirchen in mehr als 120 Ländern aus allen Kontinenten.

Alle wollen und sollen sich an einer solchen Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen beteiligen, und das kann nur so geordnet vor sich gehen, dass aus allen diesen Kirchen entsprechend ihrer Größe Mitglieder delegiert werden.

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat offiziell 23 Personen delegiert, darunter auch besondere Experten und bisherige Mitglieder des Zentralausschusses des Ökumenischen Rates. Dazu haben die einzelnen Landeskirchen Personen entsandt, die in den Gemeinden als sogenannte Explikatoren über die Vollversammlung berichten werden.

An die Delegierten schrieb ich am10.Juni 2013 folgenden Brief:
Endlich aufhören! Den Krieg nicht mehr lernen!
Die 10. Vollversammlung des Ökumenischen Rates des Kirchen (ÖRK) wird vom
30. Oktober bis 8. November 2013 in Busan, Republik Korea, stattfinden.
Aus der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) werden über 40 Frauen und Männer teilnehmen, darunter etwa 20 Delegierte mit Stimmrecht.
Wer unter Millionen evangelischen Christen in Deutschland weiß davon? Wer ist daran interessiert? Worum geht es überhaupt?
Das Thema dieser Vollversammlung lautet:Gott des Lebens, weise uns den Weg zu Gerechtigkeit und Frieden“
Gerechtigkeit und Frieden, ja, das wäre schön, das wollen wir alle. Aber wer wird uns  den Weg dahin weisen?
In der jüdischen Bibel, unserem Alten Testament, gibt es einen erstaunlichen Text, fast gleichlautend bei den Propheten Jesaja und Micha, aus dem die Worte „Schwerter zu Pflugscharen“ stammen. Es ist klar,  was damit gemeint ist: Rüstungskonversion!  Die Milliarden, die weltweit für Rüstung ausgegeben werden, sollen für zivile Projekte, die dem Frieden dienen, umgewidmet werden.
Recht und gut, aber das ist äußerst kompliziert. Da müssen Experten beraten, wie das gehen soll, Unternehmer, Politikerinnen, Bischöfe, Professoren. Was kann der gewöhnliche  Christenmensch, der ganz andere Sorgen hat, dazu tun?
Endlich aufhören! Den Krieg nicht mehr lernen!
Der berühmte Text aus den Propheten Jesaja und Micha enthält noch eine andere Weisung zur Gerechtigkeit auf Erden und zum Frieden unter den Völkern, die seltsamerweise viel seltener zitiert wird als die von den Schwertern und Pflugscharen:
Da heißt es: Es wird kein Volk wider das andere das Schwert erheben und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen.
An jedem Ort und  in jeder Kirchengemeinde gibt es  junge Männer und Frauen, die von der Regierung „gezogen“ werden, um Soldaten und sogar Soldatinnen zu werden.  Auf sie ist jede Regierung  angewiesen. Ohne sie kann kein Diktator, kein Präsident, keine Bundeskanzlerin Krieg führen.
Von Deutschland sind zwei Weltkriege ausgegangen. Keine Delegation aus der ganzen Welt ist mehr dazu ermächtigt und verpflichtet  als die deutsche, die Weisung Gottes durch die Propheten: Den Krieg nicht mehr lernen! in die Vollversammlung hineinzutragen als die Delegation aus Deutschland.
Wird sich die Delegation aus Deutschland durchringen können, dies gemeinsam zu tun?
Wir Bürger und Bürgerinnen und Gemeindeglieder, die in Deutschland zurückbleiben, können die deutsche Delegation  mit unserer Stimme, mit unserer Unterschrift unterstützen.
Gibt es nicht in jeder Kirchengemeinde ein paar Leute, die dazu bereit sind? Gibt es nicht zahlreiche Nichtregierungsorganisationen  (NGO’s)  in der Kirche und außerhalb der Kirche, die den Glauben daran verloren haben, dass jemals mit dem Satz: „Frieden schaffen mit und ohne Waffen“ der Völkerfrieden einkehren wird? Gibt es nicht zahllose Menschen in der Bundesrepublik, die sich für Gerechtigkeit, Frieden, Bewahrung der Schöpfung, für Freiheit und Menschenrechte einsetzen?
Sie alle können die EKD-Delegation mit ihrer Unterschrift unterstützen
über die Adresse

Werner Dierlamm
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